Kiefergelenksbeschwerden (CMD)

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion (kurz CMD) ist eine Funktionsstörung des Kauorgans, die durch eine hyperaktive Muskulatur charakterisiert wird, die sich klinisch in Form von Zähneknirschen, Zähnepressen, Verspannungen etc. darstellen und zu Störungen des Kauorgans führen kann.

Die Ursachen einer CMD sind vielfältig und können auch andere medizinische Fachbereiche betreffen. Zu den Risikofaktoren können u.a. zählen:

  • Stress
  • Störungen beim Zusammenbeißen
  • Orthopädische Probleme (Wirbelsäule u.a.)
  • Körperfehlhaltungen
  • Psychische und neurologische Erkrankungen
  • Psychologische Aspekte

Behandlung einer CMD

An erster Stelle der Behandlung einer CMD steht die Entspannung der hyperaktiven Muskulatur. Neben der Therapie durch Ihren Zahnarzt, ist dabei besonders Ihre Mitarbeit notwendig.

1. Selbstbeobachtung und Entspannung

Wann und in welchen Situationen beißen Sie Ihre Zähne zusammen und sind Sie angespannt?

Versuchen Sie durch Selbstbeobachtung solche Momente ausfindig zu machen und sich zu entspannen und die Kiefer voneinander zu lösen. Oftmals helfen auch „Erinnerungsmarkierungen“ an Orten, an denen Sie oftmals gestresst sind (z.B. Computerbildschirm im Büro), die Ihnen helfen in angespannten Situationen zu entspannen.

Hinweis: In einen Zeitraum von 24 Stunden sollten ihre Zähne nur 15 Minuten Zahnkontakt haben, die restliche Zeit sollte Ihr Unterkiefer entspannt sein!

2. Selbstmassage und Physiotherapie

Eine weitere Möglichkeit die hyperaktive Muskulatur zu entspannen sind Massagen und/ oder physiotherapeutische Übungen. Diese können durch einen auf CMD-spezialisierten Physiotherapeuten erfolgen (die Verordnung dafür erhalten Sie von Ihrem Zahnarzt/ in), aber auch durch Sie selbst in Form von Übungen und Entspannungstechniken (Internet/youtube: Liebscher und Bracht- Die Schmerzspezialisten).

3. Schienentherapie

Bei einer Schiene handelt es sich um eine individuell eingeschliffene oder aufgebaute Schiene, die entweder im Ober- oder Unterkiefer angefertigt wurde. Dabei werden die Kontaktflächen zwischen Unter- und Oberkieferzähnen punktförmig verkleinert, und somit die Intensität und die Dauer des Knirschens und Pressens vermindert oder aber auch Ihre Bisslage korrigiert, sodass Ihre Kiefergelenke wieder in neutraler Lage gebracht werden. Das Kausystem entspannt sich.

Das Tragen der Schiene hat in der Regel folgende Funktionen:

  • Entlastung der Zahn-, Muskel-, und Gelenkfunktionen
  • Entlastung und Entspannung der Kaumuskulatur
  • Lösen unterbewusster Automatismen
  • Reduktion von Zähneknirschen und Zähnepressen
  • Schutz und Erhalt der Zahnhartsubstanz

In der Regel wird eine Aufbissschiene von Ihrer Krankenkasse übernommen. Darüber hinaus notwendige Funktionsanalysen, Funktionstherapie und mehrfache Schienenkontrollen dürfen die Krankenkassen nicht erstatten und müssen von Ihnen selbst getragen werden. Die Höhe der Kosten erfahren Sie von Ihrem Zahnarzt.