Kieferorthopädische Frühbehandlung

Die Frühbehandlung ist eine kieferorthopädische Maßnahme, die in der Regel zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr durchgeführt wird – also noch vor dem vollständigen Durchbruch der bleibenden Zähne. Ziel ist es, Fehlstellungen im Kiefer oder bei den Milchzähnen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren, bevor sich größere Probleme entwickeln.

Wann ist eine Frühbehandlung sinnvoll?

Eine Frühbehandlung kann bei folgenden Auffälligkeiten notwendig sein:

  • Ausgeprägter Überbiss oder Rückbiss
  • Offener Biss (z. B. durch Daumenlutschen)
  • Kreuzbiss (eine falsche Verzahnung von Ober- und Unterkiefer)
  • Frühzeitiger Zahnverlust durch Karies oder Unfälle
  • Sprachprobleme durch Zahn- oder Kieferfehlstellungen
  • Mundatmung statt Nasenatmung

Vorteile einer frühen Behandlung

  • Vermeidung späterer, aufwändigerer Korrekturen
  • Förderung des normalen Kieferwachstums
  • Verbesserung der Sprachentwicklung und des Schluckmusters
  • Korrektur von Fehlfunktionen wie Zungenpressen oder Daumenlutschen
  • Steigerung des Selbstbewusstseins durch ein schönes Lächeln

Wie läuft eine Frühbehandlung ab?

Nach einer ersten Untersuchung wird entschieden, ob und wann eine Behandlung notwendig ist. Häufig kommen herausnehmbare Zahnspangen zum Einsatz, die individuell angepasst werden. In einigen Fällen können auch myofunktionelle Übungen oder andere begleitende Therapien sinnvoll sein.

Die Behandlung dauert in der Regel zwischen 12 und 18 Monaten, abhängig vom individuellen Befund. Danach folgt meist eine Kontrollphase, um die weitere Entwicklung des Gebisses zu beobachten.

Fazit:

Die kieferorthopädische Frühbehandlung bietet die Chance, spätere Probleme zu vermeiden und die Gebissentwicklung Ihres Kindes positiv zu beeinflussen.