Mithilfe eines Knochenaufbaus lässt sich ein nicht (mehr) ausreichendes Knochenangebot im Unter- oder Oberkiefer ausgleichen. Dadurch wird ein stabiler Halt für Implantate ermöglicht. Der Sinuslift ist eine spezielle Art des Knochenaufbaus im Oberkiefer.
Bereits seit vielen Jahren sind wir in unserer Praxis in Nauen auf Zahnersatz und moderne Implantologie spezialisiert. Der Knochenaufbau ist einer unserer routinierten Standardverfahren und ermöglicht Ihnen die Vorzüge von hochwertigen Zahnimplantaten. Sie wünschen weitere Informationen? Vereinbaren Sie einen Beratungstermin!
In der Zahnmedizin werden sämtliche Verfahren, die ein mangelhaftes Knochenangebot im Unter- oder Oberkiefer ausgleichen (Kieferaugmentation, Kieferaufbau), als Knochenaufbau bezeichnet. Um einen stabilen Halt zu ermöglichen, benötigen Zahnimplantate eine bestimmte Mindestknochenstärke im Kieferknochen. Jedes Implantat sollte also so eingebettet werden, dass es von allen Seiten von einer Knochenmasse mit der Mindestdicke von 2 Millimetern umgeben ist. Ist diese Masse nicht gegeben, besteht die Gefahr, dass das Implantat nicht sicher einwächst, und damit instabil wird.
Es gibt diverse Gründe, warum der Kieferknochen eines Menschen nicht stark genug ausgeprägt ist oder sich mit den Jahren zurückbildet. Zahnlücken sind der häufigste Grund für den Knochenrückgang. Fehlen über einen längeren Zeitraum hinweg Zähne, schrumpft an eben dieser Stelle der Kieferknochen aufgrund einer fehlenden Belastung (Inaktivitätsatrophie). Dieser Effekt lässt sich insbesondere bei älteren Menschen beobachten, die seit langem keine oder nur wenige natürliche Zähne besitzen. Eine unbehandelte Parodontose ist ebenfalls ein häufiger Grund für den Knochenrückgang.
Bei einem Knochenaufbau gilt es also, den fehlenden Kieferknochen wieder aufzubauen. Hierfür gibt es diverse Methoden: Einlagerung, Anlagerung oder Auflagerung von Knochenersatzmaterialien oder Eigenknochen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das vorhandene Knochenangebot im Unterkiefer und/oder im Oberkiefer zu verbessern.
Verschiedene Materialien können für den Knochenaufbau verwendet werden. Grob wird hier zwischen körpereigenen und körperfremden Materialien unterschieden.
Autogener Knochen (Eigenknochen) kann an diversen Stellen des Körpers entnommen und anschließend an den Ort des Defizits transplantiert werden. Der Vorteil ist, dass es hier keine Abstoßungsreaktion geben wird und der Eigenknochen daher sehr gut einheilt – der Aufbau mit körpereigenem Knochen gilt daher als erste Wahl. Liegen nur kleine Defizite vor, reichen bereits die anfallenden Knochenspäne aus dem Bohrloch zur Implantatsetzung aus, um das Defizit zu decken. Bei größeren Defiziten, dagegen, muss der notwendige Knochen erst aus einer anderen Kieferstelle entnommen werden. Hier sind der Entnahme natürlich Grenzen gesetzt; sollte also eine umfangreiche Rekonstruktion des Kiefers geplant sein, wird der Eigenknochen außerhalb des Mundes entnommen. In der Regel kommt dann als Spendeareal der Beckenkamm zum Einsatz. Hier liegt auch der Nachteil der Verwendung von autogenem Material: An der Entnahmestelle entsteht eine zusätzliche Wunde.
Alle Substanzen zur Ausbesserung knöcherner Defizite, die nicht vom Körper des Patienten stammen, werden als Knochenersatzmaterialien bezeichnet. Sie müssen natürlich bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um verwendet zu werden. Der Vorteil dieser Materialien ist, dass die Wunde an der Entnahmestelle vermieden wird. Mögliche Ersatzmaterialien sind:
Wie der Name bereits impliziert, handelt es sich hierbei um die natürliche Knochenmatrix, die von menschlichen Lebend-Spendern oder kürzlich verstorbenen Spendern entnommen wurde. Nach der Entnahme wird das Material zunächst gereinigt, entfettet und desinfiziert, bevor es durch diverse Methoden haltbar gemacht wird.
Synthetisch hergestelltes Ersatzmaterial ist osteokonduktiv: Es besitzt die das Wachstum lenkenden Eigenschaften von Knochen. In der Regel werden beispielsweise Hydroxylapatit, b-Trikalziumphosphat oder nicht keramische Materialien, wie bioaktive Glaskeramik, mikroporöser Komposit oder Kalziumkarbonat genutzt.
Es können auch Knochen vom Schwein (porcin), Rind (bovin) oder Pferd (equin) genutzt werden. Im Laufe der Herstellung werden die organischen Komponenten des Materials entfernt – es ist daher anorganisch. Wie alle alloplastischen Materialien sind diese Ersatzmaterialien osteokonduktiv.
Die Einheilung kann durch Wachstumsfaktoren aus Eigenblut unterstützt werden.
Welche der verschiedenen Optionen zum Einsatz kommt, hängt vom Einzelfall ab. Oft ist aber auch die Kombination verschiedener Materialien sinnvoll. Jede dieser genannten Methoden sind seit mehreren Jahren als medizinische Routine etabliert und in ihrer Effizienz durch mehrere umfangreiche Studien belegt.
Das gängigste Risiko des Knochenaufbaus im Kiefer mit Ersatzmaterialien ist die Abstoßung: Es kommt zum Verlust des aufgebauten Materials oder auch zur postoperativen Infektion, die ebenfalls zum Verlust des Aufbaus oder Augmentats führt. Diese Komplikationen treten aber eher selten auf.
Unsere zahnärztliche Praxis in Nauen bei Berlin ist auf Kieferkammaugmentationen spezialisiert. Wir beraten Sie gerne ausführlich in unserer Praxis über das Thema Knochenaufbau. Vereinbaren Sie hierfür einen Termin. Als Ansprechpartnerin für den Bereich Implantologie hilft Frau Dr. Wacke Ihnen gerne weiter.
Unter einem Sinuslift versteht man eine besondere Form des Knochenaufbaus im Oberkiefer. Diese Methode kommt beispielsweise dann zum Einsatz, wenn der Oberkieferknochen eine zu geringe Höhe hat, um ein oder mehrere Implantate im Oberkiefer zu verankern. Ein Sinuslift kann dann das Implantatbett vergrößern, um so den Einsatz von Zahnimplantaten zu ermöglichen. Unsere Praxis in Nauen ist auf hochwertigen Zahnersatz sowie Implantologie spezialisiert. Der Sinuslift ist eines unserer routinierten Standardverfahren; sowohl geschlossene als auch offene Sinuslifte sind bei uns möglich.
Soll ein Sinuslift vorgenommen werden, muss zunächst vorsichtig die Schleimhaut der Kieferhöhle vom Boden gelöst werden. In den dadurch freigelegten Hohlraum zwischen Schleimhaut und Kieferhöhlenboden kann dann Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen gefüllt werden. Unter Umständen wird zusätzlich eine Membran eingebracht, die eine Barriere zur Kieferhöhlenschleimhaut bilden soll. Das in diesem Verfahren eingefüllte Material wird während der Einheilzeit vom Körper in gesunden Eigenknochen umgewandelt, also quasi „verknöchert“.
Der Oberkieferknochen grenzt im Seitenzahnbereich an die recht großen Kieferhöhlen. Es gibt diverse Gründe, warum sich der Knochen so weit zurückbildet, dass seine Höhe nicht mehr ausreicht, um einem Zahnimplantat stabilen Halt zu ermöglichen. Um sicher und dauerhaft einwachsen zu können, benötigt jedes Implantat ein bestimmtes Mindestmaß an vorhandenem Knochen. Unterschreitet das Knochenangebot eine Mindestgrenze, kann das Implantat nicht sicher eingepflanzt werden bzw. erreicht nicht die notwendige Stabilität.
Grob gesagt gibt es zwei Formen des Sinuslifts:
Von den zwei Formen ist der indirekte, also geschlossene, Sinuslift die schnellere, sanftere und schlicht einfachere Art. Beim Setzen des Zahnimplantats wird das Bohrloch recht dicht an die Auskleidung der Kieferhöhle vorangetrieben und im Anschluss mechanisch nach oben ausgeweitet. Dadurch wird der Boden der Kieferhöhle angehoben. Der dabei entstandene Hohlraum kann dann mit Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen gefüllt werden und das Zahnimplantat kann sofort an dieser Stelle gesetzt werden. Um die Methode anzuwenden, muss jedoch eine Mindesthöhe von vier Millimetern Restknochen vorhanden sein.
Der offene oder direkte Sinuslift ist im Vergleich der größere operative Eingriff. Der direkte Sinuslift wird dann empfohlen, wenn der Kieferknochen die Mindeststärke von vier Millimetern unterschreitet.
Das Verfahren wurde in England entwickelt. Ein Schnitt wird im seitlichen Zahnfleischbereich gesetzt, der den Zugang zu der äußeren Kieferhöhlenwand ermöglicht. Der Knochen wird dann mittels hochmoderner Piezotechnik per Ultraschall gefenstert. Durch das entstandene Knochenfenster lässt sich der Kieferhöhlenboden großflächig anheben. Dann wird eine Membran eingesetzt, die verhindern soll, dass Ersatzmaterial in die Kieferhöhle eindringt. Erst dann wird der Hohlraum vollständig mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Nun wird die Wunde speicheldicht verschlossen. In Ausnahmefällen kann bereits im Rahmen dieses offenen Sinuslifts das gewünschte Zahnimplantat gleich mit gesetzt werden. Dafür müssen die Implantate jedoch primärstabil eingepflanzt werden können. In den meisten Fällen muss allerdings erst die Einheilphase von vier bis sechs Monaten abgewartet werden, bis in einem zweiten Eingriff die geplanten Zahnimplantate eingesetzt werden können.
Das A und O bei einem erfolgreichen Sinuslift ist die Vorsicht, mit der das gewählte Füllmaterial in die Kieferhöhle gelangt. Die Schleimhaut der Kieferhöhlen darf dabei nicht verletzt werden. Daher sollte ein Sinuslift grundsätzlich nur von erfahrenen Implantologen vorgenommen werden.
Sowohl der indirekte als auch der direkte Sinuslift sind operative Eingriffe. Durch eine lokale Betäubung ist eine möglichst entspannte und schmerzarme Behandlung möglich. Sollten Sie jedoch eine Vollnarkose, Lachgas oder Sedierung wünschen, können wir den Eingriff in unserer Praxis natürlich auch dementsprechend anpassen.
In der Regel kommt es zu keinen nennenswerten Komplikationen nach dem Eingriff. Wie bei allen Eingriffen kann es jedoch zu postoperativen Schmerzen, Blutergüssen, Schwellungen oder auch Entzündungen kommen. In der Regel klingen diese Beschwerden jedoch bereits nach wenigen Tagen ab.
Nach einem offenen Sinuslift sollte zudem die Nase für min. 48 Stunden nicht geschnäuzt werden, um massiven Druck in der Kieferhöhle zu vermeiden.
In unserem Beitrag rund um das Thema Knochenaufbau erhalten Sie ausführliche Informationen über die Materialien, die bei einem Sinuslift verwendet werden können.
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